Russische Geisterimmobilien in den USA

Die USA sind seit jeher ein beliebtes Ziel für russische Investoren, die ihr Vermögen in Immobilien anlegen wollen. Besonders attraktiv sind die Metropolen wie New York, Miami oder Los Angeles, wo sich einige der teuersten und exklusivsten Objekte befinden.

Doch seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 und den darauffolgenden Wirtschaftssanktionen des Westens gegen Russland hat sich die Situation dramatisch verändert. Viele russische Oligarchen, Politiker und Geschäftsleute, die auf den Sanktionslisten stehen oder befürchten, darauf zu kommen, können ihre US-Immobilien nicht mehr nutzen oder verkaufen. Sie sind zu Geisterimmobilien geworden, die leerstehend und sich auf ungewisse Zeit in der Schwebe zwischen Konfiskation, Versteigerung und Verfall befinden.

Ein prominentes Beispiel ist das Anwesen von Roman Abramowitsch in Aspen, Colorado. Der russische Milliardär und Besitzer des FC Chelsea kaufte das 83 Hektar große Grundstück im Jahr 2008 für 36 Millionen Dollar. Er plante, dort eine luxuriöse Villa mit einem eigenen Skilift zu bauen. Doch nachdem er 2018 auf die US-Sanktionsliste kam, musste er seine Pläne aufgeben. Er konnte weder das Grundstück fertigstellen noch verkaufen. Seitdem liegt es brach und wird nur von Sicherheitspersonal bewacht.

Ein anderes Beispiel ist die Villa von Igor Setschin in Palm Beach, Florida. Der ehemalige stellvertretende russische Ministerpräsident und Vorstandsvorsitzende des staatlich kontrollierten Ölriesen Rosneft besitzt eine 120 Millionen Dollar teure Yacht namens Amore Vero, die von den französischen Behörden beschlagnahmt wurde. [1]

Er besitzt auch eine 50 Millionen Dollar teure Villa in Palm Beach, die er 2016 von dem US-Milliardär Malcolm Glazer erwarb. [2] Die Villa verfügt über neun Schlafzimmer, elf Badezimmer, einen Pool, einen Tennisplatz und einen Privatstrand. Doch seitdem Setschin 2018 auf die US-Sanktionsliste kam, kann er seine Villa nicht mehr betreten oder veräußern. Sie steht leer und wird nur von einem Hausmeister gepflegt.

Diese beiden Beispiele sind nur die Spitze des Eisbergs. Laut einer Schätzung des US-Finanzministeriums besitzen russische Oligarchen und Geschäftsleute Immobilien im Wert von mehr als 200 Milliarden Dollar in den USA. [3] Viele davon sind nun unerreichbar oder unverkäuflich für ihre Besitzer.

Das hat nicht nur negative Folgen für die russischen Investoren selbst, sondern auch für den US-Immobilienmarkt. Denn diese Geisterimmobilien reduzieren das Angebot an hochwertigen Objekten, senken die Nachfrage nach neuen Projekten und mindern die Steuereinnahmen für die lokalen Behörden.

Wie wird sich diese Situation in Zukunft entwickeln? Das hängt vor allem davon ab, wie sich die politischen Beziehungen zwischen dem Westen und Russland gestalten. Wenn es zu einer diplomatischen Lösung des Ukraine-Konflikts kommt und die Sanktionen gelockert oder aufgehoben werden, könnten die russischen Oligarchen ihre US-Immobilien wieder nutzen oder verkaufen. Das würde den US-Immobilienmarkt im hochpreisigen Segment beleben und neue Chancen für Investoren schaffen.

Wenn es jedoch zu einer weiteren Eskalation kommt und die Sanktionen verschärft und auf eine deutlich größere Personengruppe ausgeweitet werden, so müssten die US-Behörden vermutlich bis zu 20.000 Immobilien unter Zwangsverwaltung stellen, konfiszieren oder versteigern. Das würde den US-Immobilienmarkt destabilisieren und neue Risiken für Investoren mit sich bringen.

Bei R Capital Inc. sind wir stets auf dem Laufenden über die neuesten Entwicklungen auf dem US-Immobilienmarkt. Wir beraten Sie gerne, wie Sie von den aktuellen Trends profitieren und die besten Anlageentscheidungen treffen können. Kontaktieren Sie uns noch heute und lassen Sie sich von unseren Experten individuell beraten. Wir freuen uns auf Sie!

Quellen:

[1] https://www.businessinsider.de/wirtschaft/diese-superyachten-privatjets-und-immobilien-von-russischen-oligarchen-wurden-beschlagnahmt-a/

[2] https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/der-russische-oligarch-der-trumps-problemvilla-kaufte-und-abriss/ss-AA1dy8NI

[3] https://www.20min.ch/story/usa-ueberweisen-erstmals-oligarchen-geld-an-die-ukraine-297565979125